Lichtbänder für Tageslicht in Industriehallen


Gerade in Industriehallen bieten Lichtbänder die optimale Lösung, um den Einfall von Tageslicht zu maximieren. Der Beitrag fasst die wichtigsten Fakten über Dachlichtbänder für Sie zusammen.


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Dachlichtband in Industriehallen

Ausreichend und wirtschaftlich die Innenräume beliebiger Größe mit Tageslicht zu versorgen ist die Aufgabe vieler Architekten und Bauherren. Hier kommen häufig Oberlichter zum Einsatz. Gerade für Industriehallen sind Lichtbänder eine ideale Lösung, denn sie bringen Tageslicht in die Gebäude. Es kann gesagt werden, Lichtbänder werden hauptsächlich in Nicht-Wohnhäuser eingebaut. Auch Sportstätten, Lagerhäuser oder Einkaufsmärkte werden oft mit dieser Art des Oberlichts ausgestattet.

Zum Einbau von Lichtbändern werden oft große Flächen benötigt, die ein normales Einfamilienwohnhaus nicht einmal bietet. Denn im Durchschnitt ist ein Lichtband 2,80m und maximal 6,00m breit, und beliebig lang. Es wird günstiger, und somit rentabler je länger es gebaut wird. Daher ist es gerade in Industriehallen eine beliebte Möglichkeit Licht ins Gebäudeinnere zu bringen.

Vorteile eines Lichtbandes

Lichtbänder stellen also die optimale Möglichkeit dar ein Gebäude mit Licht und Luft zu fluten. Der größte Vorteil eines Lichtbandes für Industriehallen ist ganz klar der hohe Tageslichteinfall. Neben der natürlichen Belichtung werden Dachlichtbänder auch zur natürlichen Belüftung genutzt. Das Oberlicht stellt somit ein intelligentes Gebäudeenergiemanagementsystem dar. Das bedeutet, dass viele Lichtbänder eine effiziente Wärmedämmung mit europäischer Zulassung anbieten. Sie tragen so zu einem optimalen Raumklima bei. Zudem können Lichtbänder mit Rauch- und Wärmeabzugsgeräten kombiniert werden und so im Brandfall für einen schnellen Rauchabzug sorgen.

Tageslicht von der Seite vs. Tageslicht von oben

Gerade in Großstädten oder eng bebauten Industrieflächen bergen gewöhnliche Fenster an der Seite eines Gebäudes oft das Risiko, dass die einfallende Lichtmenge durch bereits vorhandene Verbauungen gemindert werden kann. Als Verbauungen werden etwa andere Häuser, Industriehallen, Bäume, Sträucher, parkende LKWs oder Berge und Hügel bezeichnet. Diese Verbauungen mindern den Lichteinfall, weil der Bereich der möglichen Lichtquellen, also dem Himmel, verkleinert wird und dadurch weniger Licht nach innen gelangen kann. 
Natürliches Tageslicht, welches durch Öffnungen in Dachflächen ins Gebäudeinnere gelangt, ist wegen vielerlei Aspekte vorteilhaft. Ein Grund ist die dreifache Helligkeit des Zenitlichtes, verglichen mit gewöhnlichem Seitenlicht. Verhältnismäßig kleine Öffnungen im Dach bieten dem Raum genau so viel Licht wie merklich größere Seitenfenster. Um also durch normale Seitenfenster die gleiche Beleuchtungsstärke wie mit Dachoberlichtern zu erreichen, wird eine sehr viel größere Fassadenfensterfläche benötigt.

Licht von oben ist heller

Doch warum ist Licht von oben eigentlich heller als Licht von der Seite? Grund dafür ist der Leuchtdichteabfall und dessen Berechnung. Die Basis für alle Tageslichtberechnungen ist ein gleichmäßig bedeckter Himmel. Allerdings bedeutet ein gleichmäßig bedeckter Himmel nicht automatisch eine gleichmäßige Helligkeit.

Nimmt man also die Helligkeit im Zenit, also direkt senkrecht von oben, erreicht das Licht 100%. Je tiefer der Einfallswinkel nun ist, desto weiter sinkt die Helligkeit. So wird am Horizont bei einem gleichmäßigen Himmel nur noch etwa ein Drittel der Helligkeit vom Zenitstand erreicht. Diese Werte können jahreszeitunabhängig betrachtet werden. Der Leuchtdichteabfall liegt der rotationssymmetrischen Leuchtdichteverteilung zu Grunde: 

Vereinfacht bedeutet das also: Licht von oben ist heller. Je höher der Einfallswinkel desto mehr Licht gelangt ins Gebäudeinnere. Die Helligkeit eines Raumes nimmt mit wachsender Raumtiefe drastisch ab. Das heißt, je weiter man von einem Seitenfenster entfernt ist, desto dunkler wird beispielsweise der Arbeitsplatz und Arbeiten wird nur durch eine zusätzliche, künstliche Lichtquelle möglich. 
Natürlicher Tageslichteinfall durch Öffnungen in Dachflächen hat aber nicht nur Vorteile für die Funktion der „Beleuchtung“, denn die Öffnungen besitzen auch die Funktion für die natürliche Entlüftung und Rauchabzug. Hier kann also Energie gespart werden, denn natürliche Lüftungssysteme nutzen die Außenluft, verbessern das Raumklima nachhaltig und senken somit die Energiekosten. Sind die Lüftungssysteme auch noch mit Heizung, Kühlung und Sonnenschutz gekoppelt, so können alle Abläufe aufeinander abgestimmt werden und sich so ein optimales, energieeffizientes Raumklima im gesamten Gebäude schaffen. 

Neubau vs. Sanierung von Lichtbändern

Beim Einbau von Dachlichtbändern muss zwischen der Sanierung bestehender Öffnungen in der Dachfläche und des Neubaus eines Gebäudes unterschieden werden.

Einbau eines Lichtbandes während eines Neubaus

Beim Neubau eines Gebäudes wird zunächst durch den Tageslichttechniker die notwendige Öffnungsfläche bestimmt. Hier kommt es auf die Form des Raumes und vor allem auf seine Nutzung an. Mit diesem Wissen wird die Konstruktion des Daches inklusive der einzelnen Lichtflächen geplant. In der Baubranche ist zu beobachten, dass viele kleine Lichtbänder eingebaut werden, obwohl wenige Große auf den ersten Blick wirtschaftlicher sind. Diese weisen nämlich im Hinblick auf die Investitionsfläche pro Quadratmeter, die Montagekosten sowie das Auswechseln und Eindichten der Einheiten deutlich geringere Kosten auf. Doch warum werden dann bevorzugt mehrere Kleine Lichtbänder eingebaut? Die Antwort: Brandschutz. Viele, kleine Lichtbänder haben den Vorteil, dass sie viele kleine NRWGs (Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) eingebaut haben. Diese eingebauten NRWGs können im Falle eines Defektes einzeln ausgetauscht werden. Was wiederum Kosten spart und Sicherheit garantiert.
 

Sanierung bestehender Dachöffnungen

Da bereits vorhandene Dachöffnungen bei einer Sanierung häufig aus Kostengründen beibehalten werden sollen, entscheidet in der Regel die vorliegende Öffnung über Art, Anzahl und Größe der einzubauenden Lichtbänder. Nach einer ausgiebigen Analyse dieser vorhandenen Dachöffnung plant der Tageslichttechniker nun das Lichtband. Sanierungsexperten wie LAMILUX können dabei eine große Hilfe sein und individuelle Lichtbänder anfertigen. 

Pflege von Lichtbändern

Fenster putzen gehört zu den allgemeinen Haushaltsaufgaben. Doch wie sieht es für Glasflächen auf Industriehallendächern aus? Die eingebauten Oberlichter haben – wie zuvor bereits erwähnt - vor allem die Funktion Licht zu spenden. Doch dafür müssen sie regelmäßig gepflegt werden. Obwohl die glatten Glasflächen meist einen gewissen Selbstreinigungseffekt besitzen, setzt sich nach und nach Schmutz ab. Nach einigen Jahren sind sie sowohl von innen als auch außen verschmutzt und lassen nur noch einen geringen Teil des eigentlich möglichen Tageslichts in die Hallen. In der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV Anlage 1 Punkt 3.4.) steht festgeschrieben, dass Arbeitsstätten ausreichend Tageslicht erhalten müssen. Durch etwaige Verschmutzungen auf den Glasflächen oder durch eine Alterung des Materials kann dieser Tageslichteinfall deutlich vermindert werden. Lichtbänder müssen also regelmäßig geprüft und Mängel beseitigt werden.

Reinigung von Lichtbändern

Im Allgemeinen bestehen Lichtbänder aus dem Lichtbandelement, Aufkantungen, Zubehörteilen wie z.B. Beschlagteilen, und einem elektrischen, pneumatischen oder manuellen Antrieb zur täglichen Be- und Entlüftung. All diese Bestandteile müssen regelmäßig gereinigt werden. 

Lichtbandelemente

Meist bestehen diese Elemente aus dem belastbaren, thermoplastischen Kunststoff Polycarbonat (PC). GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) kommt bei Sonderanwendungen, aufgrund seiner Eigenschaften als Duroplast, zum Einsatz. Diese Werkstoffe haben die besondere Eigenschaft, dass sie eine glatte und noch wichtiger porenlose Oberfläche besitzen. Schmutz hat hier in der Regel keine Chance. Wenn die Lichtbandelemente allerdings doch einmal gereinigt werden müssen, können die Flächen mit Wasser und einem weichen Tuch oder Schwamm abgewischt werden. Sollen die Lichtbänder sehr gründlich gereinigt werden, wird meist ein lösungsmittelfreier antistatischer Kunststoffreiniger, welcher speziell für Kunststoffe zugelassen ist, empfohlen. Keinesfalls sollten die Flächen jedoch trocken gereinigt werden, da so leicht Kratzer entstehen können. Außerdem wird in allen Fällen von Scheuermittel abgeraten, da auch dies zu Verkratzungen in der Oberfläche beitragen kann. 
 

Profilrahmen

Der Profilrahmen der Lichtband-Öffnungselemente besteht aus Kunststoff. Daher wird auch hier eine Reinigung wie bei herkömmlichen Kunststoff-Fensterrahmen empfohlen. 

Tragkonstruktion

Die Tragkonstruktion der Lichtkuppel besteht aus Aluminium und wird ganz einfach mit (warmen) Wasser und ohne Chemikalien gereinigt.

Dichtungen

Die Dichtungen, welche für die Wasser- und Luftdichtheit der Elemente zuständig sind, sind lediglich auf dichtes Schließen zu prüfen. Bei Auffälligkeit sind diese zu erneuern oder zu pflegen. 
 

Elektronische Bauteile

Im Zuge einer Wartung sollten ebenfalls alle elektronischen Bauteile überprüft werden. Dies können beispielsweise Sonnen- und Regensensoren sein, welche jeder Witterung ausgesetzt sind. Die Oberflächen dieser Bauteile müssen also unbedingt von jeglichen Schmutzpartikeln oder gar Vogelkot gereinigt werden, da dies im schlimmsten Fall die Funktionsfähigkeit dieses Bauteils beeinträchtigen kann. 
 

Wartung von Lichtbändern

Verbaute Lichtbänder müssen also regelmäßig überprüft werden. Als Maßnahme der vorbeugenden Instandhaltung müssen Oberlichter wie Dachlichtbänder gewartet werden. Diese Maßnahmen können in drei Teile unterteilt werden: die Wartung, die Inspektion und die Instandsetzung. Die DIN 31051 umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, den Sollzustand eines Systems aufrechtzuerhalten. Die Norm befasst sich auch mit der Inspektion, also den Maßnahmen der Feststellung und Beurteilung des Istzustandes des Systems. Alle Maßnahmen zur Wiederherstellung der planmäßigen Nutzung, wie zum Beispiel den Ersatz von Bauteilen, sind in der Norm DIN 1055-100 festgeschrieben. 

Doch was muss bei einem Lichtband nun gewartet werden? 

Laut DIN EN 12963 muss die regelmäßige Wartung der Dachlichtbänder folgendes beinhalten: 

  • Ordnungsgemäße Reinigung aller Bauelemente 
  • Prüfen aller Bauteile 
  • Eventuelles Ersetzen defekter oder poröser Bauteile
  • Prüfen, Warten und Ersetzen der Zubehörteile
  • Bewegliche Zubehörteile wie Scharniere, Öffnerbeschläge, Öffneraggregate sind auf Funktionsfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls zu schmieren
  • Warten der elektrischen Öffnungsvorrichtungen
     

Die Bereicherung für Industriehallen

Dachlichtbänder sorgen nicht nur für einen hohen Tageslichteinfall in Industriehallen, sie versorgen die Arbeitenden auch gleichzeitig mit frischer Luft. Die Folge sind ausgeglichene und motiviertere Mitarbeiter, denn ausreichend Tageslicht wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Menschen aus wie es Sie es in diesem Beitrag genauer nachlesen können. Im Brandfall sorgen Lichtbänder zudem für einen natürlichen Rauchabzug und helfen so dabei Leben zu retten – genau das fasst ein Beitrag rund um das Thema Brandschutz zusammen. Nichtsdestotrotz ist beim Einbau der Tageslichtsysteme einiges zu beachten. Und auch nach dem Einbau in die Industriehalle dürfen die Oberlichter nicht vernachlässigt werden. Eine regelmäßige Inspektion, Reinigung und Wartung ist unabdinglich, um sowohl den Tageslichteinfall als auch die notwendige Funktionsfähigkeit im Brandfall sicherzustellen. Denn wie wichtig eine funktionsfähig RWA im Brandfall ist, erfahren Sie in unserem Artikel Brandschutz nach DIN 18234 – Brandausbreitung verhindern