Brandschutz nach DIN18234 - Brandausbreitung verhindern


Ein Hallendach darf nicht zur Brandausbreitung beitragen. Im Gegenteil: Es muss eindämmend wirken. Die DIN 18234 definiert daher Maßnahmen zur Begrenzung der Brandweiterleitung durch Dächer – auch für Tageslichtsysteme.


Lesezeit: 5:30 Min.

Maßnahmen für Tageslicht­systeme
nach DIN 18234

Lichtkuppel­planung nach DIN 18234

Brand­schutz nach DIN 18234 soll die Brandaus­breitung ver­hindern – denn gerade Dächer bieten sich zur Brandweiter­leitung an, wenn keine Maß­nahmen dagegen­wirken. Aus diesem Grund gibt es gesetzlich vorge­schrieben auch wichtige Maßnahmen für Tageslicht­systeme nach DIN 18234. Am Beispiel einer Lichtkuppel­planung wollen wir diese exem­plarisch in diesem Beitrag aufzeigen – und auch darauf eingehen, dass je nach Her­steller Licht­kuppeln bereits Maß­nahmen nach DIN 18234 integriert haben und somit auf weitere Zusatz­maßnahmen ver­zichtet werden kann. Hierfür verwenden wir Schau­bilder zur besseren Veran­schaulichung. Deshalb liefern wir ihnen hier gleich die Legende dafür.

Für Licht­kuppeln bietet die Norm einen umfang­reichen Maßnahmen­katalog, der nahezu alle markt­üblichen Fälle abdeckt. Betrachtet werden dabei im Wesent­lichen vier Fragen:

  • Wie wird die Dach­abdichtung ange­schlossen?  
  • Aus welchem Material ist der Aufsatz­kranz?  
  • Hat die Kuppel einen Einfass­rahmen?  
  • Wo und womit wird der Kranz ins Dach ein­gebaut?

Eine hochge­führte Dach­bahn erfordert z.B. oben eine Ab­deckung oder unten einen Oberflächen­schutz. Letzteren braucht es auch immer bei Kuppeln ohne Einfass­rahmen. Aufsatz­kränze aus PVC oder Alu­minium benötigen wegen ihrer niedrigen Schmelz­temperatur in 50 cm Breite umlaufend spezielle Dämmung (nicht brennbar, Schmelz­temperatur über 1.000 °C) und den Oberflächen­schutz.

Gestaltet man all diese Punkte ideal, setzt aber den Kranz nicht direkt unten auf die Trag­schale, sondern oberhalb der Dämmung auf eine Holz­bohle, werden allein dadurch wieder eine spezielle Dämmung und Oberflächen­schutz erforder­lich. Hinzu kommt dabei noch eine Ein­fassung der Holz­bohle aus mindestens 2 mm dickem Stahl­blech. Im Fuß­punkt entsteht bei dieser Lösung eine Wärme­brücke, die nach­träglich zu Problemen wie Kondensat- oder Schimmel­bildung führen kann.

Bei der LAMILUX Lösung für Licht­kuppeln sind außer den obligatorischen Profil­füllern keine zusätz­lichen Maß­nahmen nötig. Der GFK-Aufsatz­kranz steht hier direkt auf der Trag­schale und schottet den Dachauf­bau ab. Dadurch bedarf es keiner speziellen Dämmung, keiner Kies­schüttung und keiner besonderen Ab­deckungen. Verhindert wird so nicht nur die Brandweiter­leitung auf dem Dach, sondern auch die Wärme­brücke zwischen Aufsatz­kranz und Dichtungs­ebene.

Lichtband­planung nach DIN 18234

Licht­bänder zählen als große Durch­dringungen in der Dach­fläche. Und auch bei Licht­bändern muss die DIN 18234 einge­halten werden. Sie erfordern im Wesent­lichen drei Maß­nahmen:

  • eine Zargen­höhe von mindestens 25 cm
  • eine nicht brennbare Dämmung mit Schmelz­temperatur über 1000 °C in mindestens 50 cm Breite um­laufend
  • einen ebenso breiten schweren Oberflächen­schutz, meist als Kies­schüttung, umlaufend.

Links in der Grafik ist der schwere Oberflächen­schutz als Kies­schüttung abge­bildet. Der Oberflächen­schutz kann ent­fallen, wenn das Fuß­profil des Licht­bandes eine bestimmte Geo­metrie aufweist - wie rechts darge­stellt. Derzeit sind allerdings keine Produkte mit ent­sprechender Profil­geometrie am Markt verfügbar.

Neben konkreten Maß­nahmen beschreibt die Norm alternativ eine Brand­prüfung mit deren Hilfe sich die Eignung bestimmter System­aufbauten individuell prüfen lässt. Diesen Weg hat der Her­steller von Tageslicht­systemen LAMILUX gewählt. Beim LAMILUX Licht­band B (siehe Abbildung rechts) sind mit Aus­nahme der Profil­füller im Querstoß keine zusätzlichen Maßnahmen erforder­lich. Das der Prüfung zugrunde liegende LAMILUX-Leit­detail sieht eine nicht brennbare Zargen­dämmung vor und kommt mit nur 15 cm Zargen­höhe aus. Ein vergleich­bares System­gutachten hat auch das weniger ver­breitete LAMILUX Licht­band S. Es unter­scheidet sich ledig­lich in der Mindest­zargenhöhe (siehe Abbildung links).

Interaktiv jedes Projekt mit Ober­lichtern nach DIN 18234 planen

Derlei Sonder­fälle und Kombinations­möglichkeiten rund um Tageslicht­systeme und Ober­lichter nach DIN 18234 gibt es dutzende. Damit Sie den Über­blick behalten, hat LAMILUX eine interaktive Planungs­hilfe ent­wickelt, die alle Gestaltungs­möglichkeiten in wenigen einfachen Ab­fragen erfasst, die erforder­lichen Maß­nahmen ausgibt und eine weniger auf­wändige Alternativ­lösung anbietet.