Gewicht sparen im Wohnmobil


In folgendem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie im Wohnmobil Gewicht sparen und so Überladung und damit einhergehende Busgelder vermeiden können.


Lesezeit: 09:00 Min.

Gewicht sparen im Wohnmobil

Das Wohnmobil steht bereit - also nichts wie rein, anschnallen und losgeht die Fahrt zu den traumhaftesten Orten der Welt . So schön wie diese Vorstellung auch klingt, echte Wohn­mobilisten wissen, mit der Realität hat das oft nur wenig zu tun.

Denn bevor die Reise zu den Lieblings­plätzen losgehen kann, muss das Reise­mobil erst einmal gepackt werden und dieser Vor­gang sollte gut durch­dacht sein. Jedes Kilo zu viel kann zu Über­ladung und infolge­dessen zu Ver­schlechterung des Fahr­verhaltens führen. Ist dies der Fall, ist nicht nur die Sicherheit der Insassen in Gefahr, es drohen auch hohe Strafen und im schlimmsten Fall sogar die Be­schlagnahmung des eigenen Zuhauses auf vier Rädern.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, geben wir Ihnen in diesem Artikel hilf­reiche Tipps und Tricks, wie und vor allem wo Sie am besten Kilos sparen können.

Gewichtsklassen von Reisemobilen – Vor- und Nachteile

Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen

Die wohl beliebtesten Wohn­mobile sind die mit einem zGG von bis zu 3,5 Tonnen. Der Vorteil hier: jeder, der einen Führer­schein Klasse B besitzt, darf damit fahren. Auch bezüglich Tempo­limits gibt es in dieser Gewichtsklasse recht wenig zu beachten, auf Auto­bahnen gilt beispiels­weise keine generelle Geschwindig­keitsbegrenzung. Rangieren, Wenden und Parken ist mit einem leichteren Wohn­mobil auch weniger kompliziert, außerdem sparen Sie Kosten bei Maut, Fähr­fahrten und auch bei der Kfz-Steuer. Aber auch Nach­teile bringen die meist kleineren Reise­mobile mit sich, denn die Grenzen bei der Zu­ladung von Gepäck sind schnell erreicht. Doch es kann clever gepackt werden, dazu später mehr.

Wohnmobile bis 7,5 Tonnen

Variante zwei sind Wohn­mobile bis 7,5 Tonnen. Diese Fahr­zeuge dürfen mit dem alten Führer­schein Klasse 3 gefahren werden, also dem Pkw-Führer­schein, der vor 1999 gemacht wurde. Der neue Führer­schein Klasse B, welcher nach 1999 absolviert wurde, reicht hier nicht aus. In diesem Fall wird eine zusätzliche Fahr­lizenz der Klasse C1 benötigt, also ein kleiner Lkw-Führer­schein. Während sich bei diesen Mobilen der Vor­teil ergibt, dass wesentlich mehr Zu­ladung möglich ist, so gibt es auch hier Nach­teile. Auf Auto­bahnen in Deutschland darf nicht schneller als 80 km/h gefahren werden, Maut, Fähr­gebühren und Steuer sind wesentlich höher.

Wohnmobile über 7,5 Tonnen

Luxusliner über 7,5 Tonnen sind eher selten zu finden, doch natürlich gibt es sie. Wer mit dem Ge­danken spielt sich ein solches Schwer­gewicht an­zuschaffen, sollte sich auch gleich bei der nächsten Fahr­schule anmelden. Wohnmobile mit einem zGG über 7,5 Tonnen dürfen nur mit einem Führer­schein Klasse C, also dem großen Lkw-Führer­schein gefahren werden. Die Vorteile hier liegen auf der Hand: mehr Luxus, mehr Zu­ladung, mehr Platz. Doch auch die Nach­teile sind offen­sichtlich: höhere Kosten, und zwar in jeder Hin­sicht.

Wie viel Gewicht darf zugeladen werden

Bei den meisten zu­gelassenen Wohn­mobilen dominiert die Gewichts­klasse bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamt­gewicht (zGG). Diese Gewichts­angabe kann im Fahrzeug­schein nachgelesen werden, genauso wie das Leer­gewicht. Damit gemeint ist das Gewicht des Fahrz­euges ohne Zu­ladung. Die zum Fahren benötigte Mindest­ausstattung ist im Leer­gewicht jedoch einberechnet, sprich: ein Fahrer mit einem Gewicht von 75 Kilogramm, ein 90 % gefüllter Kraft­stofftank, 100 % gefüllte Wasser­tanks, eine Gas­flasche, Reserverad und Bord­werkzeug. Die Differenz von zulässigem Gesamt­gewicht und Leer­gewicht ergibt die mögliche Zu­ladung. Beispiel: zGG 3500 – Leer­gewicht 3150 = Zuladung von 350 Kilo.


Grund­sätzlich gilt also: je weniger Leer­gewicht das Wohn­mobil auf die Waage bringt, desto mehr Zu­ladung ist möglich. Reise­mobile, deren Seiten­wände und Dächer aus GFK,  also glasfaser­verstärkten Kunst­stoffen bestehen, sind meist leichter, haben eine hohe mechanische Festig­keit, sind beständig gegen Chemikalien, Korrosion und UV-Strahlung und das mit der Optik von Aluminium.

Äußere Seitenwand

Unser Composites Favorit für die Seiten­wand außen: LAMILUX SUNSATION®. Die UV-beständigste GFK-Deck­schicht der Welt lässt die Außen­wände der Reise­mobile auch nach mehreren Jahren aussehen wie neu. Grund dafür ist die 20-fach höhere UV-Stabilität gegenüber Standard­gelcoatsystemen.

Dach

Unser Composites Favorit für das Dach des Caravans: LAMILUX X-treme. Der leistungs­fähigste Verbund­werkstoff der Branche ermöglicht, eingesetzt als Hagel­schutzdach im Wohn­mobil, Material­einsatz zu reduzieren, somit Gewicht ein­zusparen und hat dabei eine extreme Schlag­festigkeit.

Fußboden

Als smarte Fuß­bodenlösung im Innenraum des Wohn­mobils bietet sich LAMILUX Composite Floor an. Dieser Boden­belag sieht nicht nur stylisch aus, er eignet sich auch hervorragend für den intelligenten Leicht­bau. Durch die stoff­schlüssige Verbindung der Dekor­bodenlagen mit der LAMILUX GFK-Ver­stärkung kann auf unnötiges Gewicht von Kleb­stoffschichten verzichtet werden.

Innere Seitenwand

Klebstoff ist auch bei LAMIfoamtex, einer hochwertigen Soft­touchoberfläche, nicht nötig. Häufig als „Himmel“ im Caravan verbaut, kann durch die Innovative “3-in-1”- Lösung zusätzliches Gewicht eingespart werden.


GFK ist also ein Multitalent unter den Werk­stoffen. Wo es in der Caravan­industrie noch verbaut wird, haben wir für Sie in folgendem Artikel zusammen­gefasst.

Das Wohnmobil richtig wiegen

Vor jeder Reise sollte also auf jeden Fall auf Nummer sicher gegangen und das Wohn­mobil gewogen werden. Möglich ist das auf Lkw-Waagen, die es beispiels­weise auf Müll­deponien wie dem Abfall­zweckverband gibt, außerdem in speziellen Lkw-Werk­stätten oder ganz einfach beim TÜV. Wichtig hierbei ist - beim Be­fahren der Waage muss der Caravan voll be­laden sein, heißt: das Fahr­zeug inklusive komplettes Ge­päck, allen Passagieren und wenn vor­handen, auch Hund. Nur so kann genau er­mittelt werden, ob die zulässige Zu­ladung eingehalten oder über­schritten wurde.

Achslast beachten

Wer mit seinem Wohn­mobil auf der Waage steht, der sollte auch gleich die Achs­last überprüfen. Damit gemeint ist das Gewicht, welches auf Vorder- und Hinter­achse lasten darf. Auch dieser Wert ist in der Zulassungs­bescheinigung vermerkt und sollte keines­falls vernach­lässigt werden. Denn selbst wenn das zulässige Gesamt­gewicht nicht über­schritten ist - lastet zu viel Gewicht auf den jeweiligen Achsen, drohen nicht nur hohe Geld­strafen, auch das Fahr­verhalten kann sich im schlimmsten Fall deutlich vers­chlechtern. Die genaue Achslast wird bestimmt, indem das Wohn­mobil zuerst nur mit der Vorder­achse auf die Waage ge­fahren wird, im Anschluss nur mit der Hinte­rachse. Besonders auf Letzterer lastet oft das meiste Gewicht, vor allem bei Wohn­mobilen mit Heck­garage. Sind also beispiels­weise Fahr­räder dort unter­gebracht, sollten Sie man Lebens­mittel, Konserven, Flaschen, Wasser­vorräte etc. eher im vorderen Bereich des Caravans verstauen, um das Gewicht möglichst gleich­mäßig zu ver­teilen. Dies ist im Übrigen auch der Grund, weshalb die meisten Wasser­tanks eher in der Nähe der Vorder­achse zu finden sind.

Strafen bei Überladung

Zeigt die Waage an, dass das Gesamt­gewicht ein­gehalten wurde und auch die Achs­last vorne und hinten stimmt, kann die Reise beginnen. Sind die Werte und das Gesamt­gewicht jedoch über­schritten, sollte dringend noch einmal um­gepackt werden, bevor das Wohn­mobil die Straßen be­fährt.

Ist das Ge­wicht nämlich zu hoch, schießt nicht nur der Kraft­stoff­verbrauch in die Höhe, auch das Fahr­verhalten ver­schlechtert sich. So können im schlimmsten Fall Brems­wege länger und wichtige Fahr­zeug­teile schneller ver­schlissen werden, außerdem lässt sich das Gefährt meist auch schlechter lenken – übrigens alles drei Gründe, weshalb die Ver­sicherung oft nicht zahlt, sollte es zu einem Un­fall mit überladenem Wohn­mobil kommen. Teuer wird es auch, wenn Sie mit zu viel Gepäck bei einer Verkehrs­kontrolle erwischt wird.

In Deutschland gilt eine Toleranz­grenze von 5 % Über­gewicht. In der Regel kommen Sie in diesem Fall mit einer Ver­warnung davon. Alles darüber bedeutet eine Geld­strafe. Ab 20 % Über­gewicht droht sogar ein Punkt in Flens­burg. Doch Vorsicht bei der Reise durch andere Länder. Hier fallen die Strafen oft noch höher aus und die Toleranzen sind meist niedriger. Also im besten Fall sollten Sie das zulässige Gesamt­gewicht nicht über­schreiten.

So sparen Sie Gewicht ein

Kommen wir also zu dem wichtigsten Punkt – Gewicht ein­sparen. Gerade, wer ein zGG von 3,5 Tonnen hat, muss penibel darauf achten, wie viel er zulädt. Da im Urlaub mit dem Caravan auf nichts verzichtet werden sollte - deshalb sind die meisten Wohn­mobilisten ja mit dem Eigen­heim auf vier Rädern unterwegs - gibt es ein paar Tipps und Tricks, um Gewicht zu sparen.

1. Wassertanks

Vor Beginn der Reise sollten die Wasser­tanks keinesfalls komplett gefüllt werden, höchstens zur Hälfte - so sparen Sie sich mehrere Kilos, die ander­weitig verplant werden können. Die meisten Camping- oder Stell­plätze bieten Nass­zellen an und auch die Möglichkeit, die Wasser­tanks vor Ort auf­zufüllen.

2. Geschirr

Muss es im Wohn­mobil­urlaub wirklich das gute Porzell­angeschirr sein? Es gibt viele tolle Alternativen, die nicht nur wesentlich leichter, sondern auch „leiser“ sind, denn das Ge­klapper von Glas kann während der Fahrt ganz schön anstrengend werden. Lieber auf Teller und Tassen aus Melamin, Edelstahl, Bioplastik, Polypropylen oder Bambus zurück­greifen. Auch die Anzahl kann reduziert werden. Wer nur zu zweit unterwegs ist, kann sich also überlegen, ob zwei Tassen und Teller, eine Pfanne und ein Topf etc. ausreichen. Der Nach­teil: In diesem Fall muss öfter abgespült werden. Übrigens: Auch auf den Inhalt von Glas­flaschen muss nicht verzichtet werden. Öl, Wein oder Schnaps können ganz einfach in Plastik­flaschen um­gefüllt werden.

3. Campingzubehör

Kein Camping­urlaub ohne Camping­tisch und -stühle. Doch diese Outdoor­möbel müssen nicht schwer und sperrig sein. Natürlich gibt es auch hier leichte Alternativen, die bequem sind und auch noch wenig Stau­raum ver­einnahmen. Apropos Stau­raum: gerade Lese­ratten nehmen auf längere Reise gerne mehrere Bücher mit. Diese sind unter Um­ständen jedoch oft recht schwer und stehlen oben­drein auch noch wertvollen Platz in den Schränken. E-Books wieder­um sind einfach zu verstauen und bieten die Möglich­keit alle Lieblings­bücher auf einmal mitzunehmen. Ein­schränken sollten Sie sich im Übrigen auch im Hin­blick auf Kleidung und Schuhe. Eine gute Über­legung ist hier, wie viele Tage bleiben wir und was ziehe ich in dieser Zeit wirklich an. Wer einen Hund als zusätzlichen Passagier mit an Bord hat, sollte bereits vor der Reise ausrechnen, wie viel Futter der Vier­beiner wirklich benötigt, anstatt einen großen Futter­sack mit­zunehmen, von dem nur die Hälfte be­nötigt wird.

4. Lebensmittel

Die einfachste Variante, um Gewicht zu sparen, ist jedoch Getränke und Lebens­mittel vor Ort zu kaufen. So werden nicht nur wert­volle Kilos ein­gespart, ganz nebenbei lässt sich so auch noch die Ess­kultur des je­weiligen Urlaubs­landes kennen und im besten Fall auch lieben lernen.

Überladung unbedingt vermeiden

Wer die nächste Reise mit dem Eigen­heim auf vier Rädern plant, sollte das beladene Fahr­zeug vor Reise­beginn auf jeden Fall wiegen, um Über­ladung und damit einher­gehende Sicherheits­mängel und Buß­gelder zu ver­meiden. Leichtbau-Materialen wie GFK sorgen dafür, dass das Leer­gewicht des Caravans leichter und somit mehr Zu­ladung möglich ist. Bereits vor dem Kauf eines Wohn­mobils sollte also ge­klärt werden, wie viel Spiel­raum an Gewicht benötigt wird und das Reise­mobil dann nach den je­weiligen Ansprüchen aus­gesucht werden. Weitere spannende Artikel rund um das Thema Caravan finden Sie auf unserer Themen­seite „Caravan Welt“ .