Einzigartige Glasarchitektur als Gebäudedach


Von großflächigen Glasdachkonstruktionen bis hin zu filigranen Glaskörpern - welche Konstruktionen prägen die moderne Architektur von gläsernen Dächern?


Lesezeit: 6:30 Min.

Gestaltung der modernen Glasdach­architektur

Glasdach­konstruktionen bestehen aus zwei wichtigen Haupt­komponenten: Glas und Metall­trägern - bei kleineren Spann­weiten aus Alu­minium, bei größeren aus Stahl. Ab dem 19. Jahr­hundert machte die Glas­architektur große Fort­schritte und entwickelte sich zu einem Kenn­zeichen des modernen Bauens: Einzig­artige Glas­architektur als Gebäude­dach. Das liegt vor allem daran, dass Glas und Stahl schneller produ­zierbar und leichter erhält­lich wurden. Seitdem eröffneten sich immer mehr Möglich­keiten, mit dem entsprechenden Know-how besondere und einzig­artige Elemente zu bauen.  

Doch was sind die Vor­teile und wie ist die Gestal­tung der modernen Glasdach­architektur? Ins­besondere in Kauf­häusern, Hotels oder Messe­hallen in verschie­denen Ballungs­räumen lassen die Glasdach­konstruktionen sehr viel Tages­licht ins Gebäude, was den Besuchern nachweis­lich nutzt: Tages­licht erzeugt eine angenehme Raum­atmosphäre, schenkt Hellig­keit und schafft das Gefühl der Weite und Frei­heit auch im urbanen Umfeld. Die folgenden Projekte zeigen Ihnen, wovon wir sprechen.

Ent­spannung mit Tages­licht

Nahaufnahme einer Therme von oben

Das Siebenquell GesundZeit­Resort in Weißen­stadt ist ein Rückzug­sort für Wellness­liebhaber und Kur­gäste. Auf knapp 100.000 Quadrat­metern Therme, Beauty­bereich und Spa ent­spannen und erholen sich die Besucher. Das Ent­scheidende für den Wohlfühl­faktor dort: Die Raum­atmosphäre durch Tages­licht.

“Bei einem Gesundheits­resort spielt der Tageslicht­einfall eine besondere Rolle”, erklärt Planer Johannes Fischer. Kunst­licht ist für unsere Augen anstrengend und ermüdend. Gerade bei großen Gebäuden sind daher Ober­lichter wichtig, um auch innen­liegende Räume mit Tages­licht zu durch­fluten. In Weißen­stadt entschieden sich die Planer für verschie­dene Arten von Glas­dächern.

Das High­light: Die rund 8,5 Tonnen schwere LAMILUX PR60 Glas­pyramide über dem Eingang des Thermen­bereichs Gesund­zeitreise, welche in aufwendiger Millimeter­arbeit auf dem Dach platziert wurde. Und nicht nur der Thermen­bereich wurde durch das raffi­nierte Pfosten-Riegel-System aufgewertet. Auch in der Kapelle unter­streicht ein kreuz­förmig angeordnetes LAMILUX Glas­dach PR60 die an­dächtige Atmo­sphäre.

Detaillierte Planung für Glas­architektur in großen Dimen­sionen

1700 Quadrat­meter misst das LAMILUX Glas­dach PR60 auf dem FGS Campus in Bonn. Die eindrucks­volle Glas­fläche über­spannt den gesamten Innen­hof des Gebäudes und kreiert eine angenehme Atmo­sphäre. Auf dem Weg zum Büro, zur Biblio­thek oder zu den Cafés tanken die Gäste Tages­licht, fühlen sich wie im Freien und können ihre innere Uhr der Tages­zeit an­passen. Denn das geht uns in ge­schlossenen Räumen oft verloren.

Glasdach über dem Innenhof des FGS Campus Bonn mit Restaurant und stilvoller Innenarchitektur | insights by LAMILUX
Innenarchitektonische Details unter dem Glasdach im FGS Campus Bonn | insights by LAMILUX

Um diese einzig­artige Glasarchi­tektur jedoch 22 Meter über dem Erd­boden zu er­richten, war viel Know-how und eine durch­dachte Planung gefragt. Bis zu 40 Meter lange Stahl­träger wurden dafür mit einem 500 Tonnen schweren Mobil­kran an die geplanten Stellen ange­hoben. Damit der Kran auch auf festem Unter­grund stand, wurde ein Stell­platz für dieses Projekt gebaut. Die verbauten Stahl­träger sind Unikate, die die Firma MIROTEC speziell für dieses Projekt an­fertigte. Sie bilden eine stabile Grund­lage für die Aluminium­konstruktion der PR60 Glas­dächer von LAMILUX und ermög­lichen eine indivi­duelle Form­gebung. Das Metall- und Glasbau­unternehmen MIROTEC ist eine Tochter­firma des Tageslicht­spezialisten LAMILUX. Gemeinsam realisieren die Firmen regelmäßig derartig große oder kleinere Projekte und liefern dabei vor allem eines: hoch­wertige Komplett­systeme aus einer Hand.

Von oben betrachtet, verbindet das windmühlen­förmige Glasdach des FGS Bonn die vier Gebäude­teile. Doch die Glas­architektur sieht nicht nur eindrucks­voll aus, sondern bietet auch weitere technische Raffi­nessen: So integrierte LAMILUX Entwässerungs­rinnen in den Stahl­trägern, sodass sich Regen- und Kondensat nicht auf dem Dach sammeln, sondern zur Seite hin ab­fließen.

Glas­dach in Afrika zwischen Tradition und Moderne

Aber nicht nur Neu­bauten können durch einzig­artige Glas­dächer beein­drucken. Im Park HYATT Hotel in Sans­ibar vereinen sich original­getreue Elemente des Alt­baus mit modernen Materi­alien. Da die Besucher einen ersten Ein­druck vom Hotel direkt in der Lobby erhalten, sollte diese möglichst repräsen­tativ für das Gebäude sein. Durch die Ober­lichter erhielt die Lobby eine helle und angenehme Raumatmo­sphäre. Die simple Ein­richtung und das neutrale Design ziehen sich durch das gesamte Fünf-Sterne-Hotel und sorgen für Ent­spannung und Er­holung.

Doch die San­ierung war anspruchs­voll: Da das in die Jahre gekommene Gebäude unter Denkmal­schutz steht, arbei­teten die Archi­tekten intensiv an der Material­wahl und Planung. Architektin Kerstin Uckrow entschied sich für eine natürliche Beleuchtung der Räume mithilfe der vier­eckigen LAMILUX Glasdach PR60 Pyramiden. Um auch die Bau­herren von dieser Ent­scheidung zu überzeugen, fertigte das Rehauer Familien­unternehmen ein haptisches Modell an, um den Licht­einfall und die Wirkung zu veran­schaulichen. So fand die 612 Kilo­gramm schwere Konstruktion seinen Platz auf dem Hotel­dach.

Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes mit einem Glasdach | insights by LAMILUX
Glasdach PR60 als Pyramide mit innenliegender Verschattung | insights by LAMILUX

Vor der Restau­rierung war die Holz­konstruktion, die das Gebäude­dach trägt, mit Blech verkleidet, weswegen kein Tages­licht in den Eingangs­bereich ein­fiel. Die neuen Glasdach­konstruktionen setzen die im Original restau­rierten Holz­balken in Szene und lassen Tages­licht durch den Raum strömen. Durch die indivi­duelle Farb­gebung der Aluminium­profile, passen sich die Glas­dächer optimal an die Holz­details im Hotel an, sodass ein einheit­liches Design ent­steht.

Groß­flächige Glas­architektur zum Staunen

Besonders eindrucks­voll ist auch das Glas­dach des Projekt­hauses des Forschungs- und Innovations­zentrums von BMW (FIZ). Die insge­samt 900 Scheiben des Atrium­daches umranden das Studio-Werkstatt­gebäude und schenken ihm viel natür­liches Tages­licht. Die zahl­reichen Arbeits­plätze sind abge­schirmt durch weitere Glas­fronten, sodass die Räume separiert, aber stets hell be­leuchtet sind, wodurch eine angenehme Arbeits­atmosphäre entsteht. Zudem symbo­lisieren die Glas­flächen Trans­parenz, regen die Kommuni­kation der Mitarbei­tenden an und erleich­tern die Zusammen­arbeit. Auf dem Weg zum Arbeits­platz fühlen sich die Mitarbeiter­innen und Mitar­beiter wie unter freiem Himmel und erleben an einem geschützten Ort alle Wetterum­schwünge mit.

Maßgenaue und individuelle Glasdachfertigung von LAMILUX für BMW | insights by LAMILUX
filigrane und aufwendige Glasdachkonstruktion BMW | insights by LAMILUX
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Um das jedoch zu reali­sieren, erfor­derte die Glas-Stahl-Konstruk­tion eine detaillierte Planung. Da das Dach nur sehr leicht geneigt ist, achteten die Planer vor allem auf einen guten Wasser­ablauf in der Sekundär­entwässerungs­ebene.

Auch die hunderten Scheiben des LAMILUX Glas­dachs PR60 sind das Resultat auf­wendiger Millimeter­arbeit. Doch der Aufwand lohnte sich: Das BMW FIZ beein­druckt viele Besucher mit seiner einzig­artigen Glasarchi­tektur.

Einzig­artige Raum­atmosphäre dank Glasdach­konstruktion

Große Persönlich­keiten wie Königin Elisabeth II., Elton John oder auch Michael Jackson waren bereits Gäste im Hotel Vier Jahreszeiten in München. Und das nicht ohne Grund: Das Fünf-Sterne-Hotel zählt zu den besten und umsatz­stärksten Unter­künften Deutsch­lands. Vor allem die Ein­richtung und Gestal­tung des Gebäudes unter­streicht den hoch­wertigen und exklu­siven Charakter des Hotels.  

Die Lobby zeichnet sich durch die dunkle Holz­verkleidung aus, die dem Raum Wärme ver­leiht. Doch um die Raumatmo­sphäre noch stimmungs­voller zu machen, schafft das Glas­mosaik über dem Empfangs­bereich ein einzig­artiges Licht­spiel. Damit die vielen Farben des Mosaiks strahlen, lässt die darüber­liegende Glas­pyramide Licht ins Innere des Gebäudes und erhellt somit den Raum auf indirekte und gemüt­liche Weise. Das acht­eckige LAMILUX Glas­dach PR60 ist dabei an die Größe des Mosaiks angepasst, sodass jede Scheibe je nach Wetter­lage mehr oder weniger beleuchtet wird, was eine besondere Wirkung in der Lobby erzeugt.

Individuell gestaltete Glasdachpyramide LAMILUX PR60 zwischen Hotelgebäuden | insights by LAMILUX
Glasdachpyramide beleuchtet indirekt ein rundes Glasmosaik über Hotellobby | insights by LAMILUX

Damit die Konstruktion auch im Winter dem Wetter stand­hält, trotzt sie einer Schnee­last von 0,75 kN/m2. Das bedeutet, dass auch bei einer großen Schnee­menge keine Gefahr besteht, dass das Glas­dach einbricht.  Außerdem ist ein Lüftungs­flügel in der Glas­pyramide verbaut, um im Zwischen­raum des Mosaiks und Glas­dachs die Kondensat­bildung zu vermeiden. Somit sieht die Konstruk­tion nicht nur elegant aus, sondern ist zudem funk­tional und sicher.